Forschungsprojekt

Auslese und Entwicklung spätblühender Apfelsorten zur Vermeidung von Spätfrostschäden im ökologischen Obstbau

Durch Apfelsorten mit einem stark verspäteten Blühzeitraum könnten Frostschäden und dadurch verursachte Ertragseinbußen vermieden werden - mit gezielter klassischer Kreuzungszüchtung arbeiten wir an diesen Apfelsorten der Zukunft.

Späte Fröste im Frühjahr verursachen in manchen Jahren durch Beschädigung der Blüte große Ertragseinbußen im Obstbau. Durch die aktuellen klimatischen Veränderungen blühen die Bäume tendenziell immer früher. An der LVWO Weinsberg erhobene Daten zeigen, dass die Apfelblüte heute ca. 19 Tage früher stattfindet als noch vor 60 Jahren, wodurch das Risiko für Blütenfröste zusätzlich ansteigt. Neben verschiedenen technischen Lösungen wie Frostschutzberegnung, Windmaschine und Frostschutzkerzen könnte ein weiterer Ansatz zur Verbesserung dieser Situation der Anbau von spätblühenden Sorten sein. Diese können durch einen stark verspäteten Blühzeitraum der Blütenfrost-Gefahr entgehen. Dieser Ansatz ist nicht neu. Verschiedene Züchtungs– und Forschungsvorhaben beschäftigten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts mit spätblühenden Apfelsorten und trotzdem findet sich bis heute keine spätblühende Sorte mit relevantem Marktanteil. Obwohl der Zeitpunkt des Austriebes und der Blüte zu einem großen Teil genetisch bedingt ist und somit züchterisch bearbeitet werden klann, stellt die Selektion auf spätblühende Genotypen den Züchter vor eine Herausvorderung, da die Blüte der spätblühenden Sorten einige Jahre auf sich warten lassen kann. Das EIP-Projekt wird von der Züchtungsgruppe der LVWO, dem KOB, der FÖKO, der Universität Hohenheim und verschiedenen Praxisbetrieben gemeinsam bearbeitet.